Hochmut

Es gibt in jedem Menschen das Selbstlose, Göttliche und als Gegenpol die Eigenliebe, das Luziferische.

Selbstlose

<->

Egoistische

Nächstenliebe

<->

Eigenliebe

Demut

<->

Hochmut

 

Verschiedene Möglichkeiten auf andere herabzublicken
= wenn sich das eigene Ego dem anderen überlegen fühlt:

Hochmut auf Grund von:

Bemerkungen

Macht

- politische Macht
- wirtschaftliche Macht
- berufliche Stellung
- Gewalt
- "Das Gesetz des Stärkeren"

Reichtum

materieller Reichtum,
Geld, Häuser, Autos, ...

Eitelkeit

schöner Körper,
modische (Marken-)Kleidung

Wissen

weltliches Wissen,
geistiges Wissen

"Gute Taten" vollbringen aus egoistischen Gründen wie
- sich bewundern lassen
- Anerkennung, Lohn oder Lob erwarten oder fordern
- führt zu Stolz
- Bewunderungssucht

= Luzifer in Engelsgestalt
- ist am schwersten zu erkennen
- Man hält sich selbst für einen
Engel und für was Besseres.
= "Geistiger" Hochmut

 

Was ist der Unterschied zwischen Eitelkeit und Hochmut?

Eitelkeit: "Ich bin schön"

Hochmut: "Ich bin schöner"

Sobald der abwertende Vergleich mit seinem Nächsten ins Spiel kommt, ist es Hochmut!

 


Zitate zu:

Macht, berufliche Stellung:

[7] Denn ich sage es Dir: Der zu Mir kommt und spricht:> Herr, Herr! <, der ist mein Freund noch lange nicht, sondern nur der, der Meinen Willen tut; dieser aber will, dass ihr euch wegen eines Amtes nicht auch in eurer Person über die andern Menschen erheben sollet!
[8] Wohl sollet ihr allzeit euer Amt treu, gut und gerecht handhaben, - aber dabei niemals auch nur einen Augenblick vergessen, dass die, über welche ihr ein gutes Amt ausübet, vollkommen euch ebenbürtig und somit eure Brüder sind!

Lorber, [GEJ.03_165,7]

Materieller Reichtum:

[102] Saget auch nicht: Dies Haus, dieser Grund und dieses Vermögen gehört mir. In meinem Hause bin ich der Herr, und auf meinem Grunde habe ich zu schaffen. - Seht, in solchen Äußerungen steckt eine große Portion Hochmut! Wahrlich, die also denken, reden und handeln, bei denen werde Ich nimmer Einzug halten, weil sie nicht Mich als den Herrn, dem allein alles wahrhaftigst und vollkommenst zu eigen ist, sondern nur sich als den Herrn ihrer ihnen von Mir nur auf eine sehr kurze Zeit geliehenen Sache ansehen. O darin liegt ein großer Hochmut, der der alleinige Erzeuger aller Kriege im Kleinen wie im Großen ist.

Lorber, [HiG.03_49.04.06]

Eitelkeit, Modeteufel:

Würden die Menschen nackt untereinander umhergehen, da würden sie viel demütiger und züchtiger sein; da sie aber ihren Leib zieren, auf daß er sich gefälliger ausnehmen möchte, so brennen sie fortwährend nach fleischlicher Lust und verdammen sich selbst stets tiefer und tiefer in den ewigen Tod hinein. - Wer wird sie daraus befreien können, so sie sich des ewigen Befreiers stets mehr zu schämen anfangen, je feiner sie ihren Leib bekleiden nach der Mode? Wahrlich, eher werden Räuber und Mörder und die nackten Sodomiten Mein Angesicht schauen, als die Zierbengel und alle die Putzdocken. Das sagt der arme, nur in nötige Kleider gehüllte, aber allmächtige Herr Jesus amen, amen, amen.

Lorber, [HiG.03_47.06.12,10]

Geistiges Wissen:(aufgrund der Lorberwerke)

Wohl wisset ihr vieles, was Millionen nicht einmal ahnen vermögen, aber darum seid ihr nicht um ein Haar besser als jene, die von alledem keine Ahnung haben, was bei euch schon erfahrungsreiches Wissen, ja manchmal sogar förmliches Schauen geworden ist. -Aber so ihr mit eurem Wissen auch die rechte Demut vereiniget, dann wird euch freilich das tiefe Wissen im Bereiche des rein Geistigen von einem unberechenbar großen Nutzen sein.

Quelle: Wort vom "Großen Morgenrot" vom 6.April 1849

Geistige Kraft, Geistige Fähigkeiten

[08] Sagte Petrus: "Ja, Herr, wohl wissen wir, daß Du uns stets die Kraft gibst, deren wir bedürfen, so wir darum bitten; aber gar zu oft nur vergessen wir gerade das Bitten, weil wir uns schon für recht stark halten und denken, aus eigener Kraft siegen zu können!
...
[10] Dieses Kraftgefühl, von dem du sprichst, ist aber oft nichts anderes als ein geistiger Hochmut, der sich vorgedrungen vor anderen Menschenbrüdern fühlt und daher etwas Außergewöhnliches leisten möchte zur eigenen Eitelkeitsbefriedigung oder auch aus Bewunderungssucht vor anderen. Hütet euch daher vor diesen Trieben; denn Meine Anhänger sollen arm im Geiste sein, wie ihr wisset, damit sie eben alles von Mir erhalten und Gott wahrhaft schauen können! Die aber, welche sich geistig reich wähnen, das sind eben die, welche meinen, Vollendete zu sein, mit ihrer Selbstüberwindung prunken und voll des geistigen Hochmutes werden.

Lorber, GEJ.11_051

Gutes Tun aus Selbstsucht:

Wenn du aber Almosen gibst, so laß deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, damit dein Almosen verborgen bleibe; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten.

Matthäus,6,3

Desgleichen können sich auch ganz im stillen zwei, drei oder auch mehrere vereinen und für sich und die ganze Gemeinde bitten - aber nicht also, dass es gleichfort erfahre die Gemeinde -, und Ich werde solche Bitten sicher erhören. Aber so da gingen etwa zwei, drei oder auch mehrere und würden es der Gemeinde verlautbaren, dass sie das an diesem oder jenem Tage oder in dieser und jener Tageszeit tun werden, auf dass sie dann die Gemeinde ansähe und lobte, ja am Ende gar ein solch frommes Bittwerk bezahlte, - wahrlich, da wird solch ein Gebet niemals erhört werden und somit auch der Gemeinde wie denen, die da gebetet haben, nichts nützen!

Lorber, [GEJ.06_123,10]
Denn wer das Gute und Rechte tut was immer für eines eigenen Nutzens wegen, der liebt sich selbst über die Maßen und bietet alles auf, um sich selbst möglichst wohl zu versorgen.
Die Geistige Sonne I 30,17

 

Hochmut ist der Grund aller Sünden:

[30] Aus dem Hochmute aber geht dann alles andere, was nur immer Sünde heißt, hervor - als da ist die Selbstsucht, Herrschlust, Eigenliebe, Neid, Geiz, Wucher, Betrug, Dieberei, Raub, Zorn, Mord, Trägheit zur rechten Arbeit, der süße Müßiggang auf Kosten der unhochmütigen Arbeiter, Hang zum Wohlleben und Großtun, Geilheit des Fleisches, Unzucht, Hurerei, Gottesvergessenheit und endlich wohl auch oft eine gänzliche Gottlosigkeit und mit dieser der vollste Ungehorsam gegen alle Gesetze, mögen sie göttlichen oder bloß politischen Ursprunges sein.
[31] Betrachtet jede dieser aufgezählten Hauptsünden für sich ganz analytisch, und ihr werdet am Grunde einer jeden den Hochmut ersehen. Wer dann aller seiner vermeintlichen tausend Sünden wie mit einem Schlage los sein will, der sehe allein darauf, daß er seines wie immer gearteten Hochmutes ledig werde, so wird er auch ledig sein aller seiner anderen Sünden. Denn viele Sünden sind ohne Hochmut gar nicht denkbar, und das darum, weil er der alleinige Grund dieser Sünden ist. [32] Sünden aber, die ohne Hochmut begangen werden, sind keine Sünden, weil sie den Grund zur Sünde nicht in sich bergen.

Jakob Lorber, [HiG.03_49.04.06,30]